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Dranginkontinenz - Symptome, Ursachen und Behandlung

Erfahren Sie alles, was Sie über Dranginkontinenz wissen sollten.

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Die Harninkontinenz betrifft etwa 13 % der Deutschen und kommt in unterschiedlichen Formen vor. Eine der Formen der Inkontinenz ist die sogenannte Dranginkontinenz, mit der sich dieser Beitrag befasst. Im Folgenden gehen wir auf die Symptome und Ursachen dieser Inkontinenzform ein und werfen einen genauen Blick auf die Behandlungsmöglichkeiten, die Betroffenen zur Verfügung stehen.

Kurz und Kompakt
Die Dranginkontinenz ist eine Form der Harninkontinenz, bei der es zu imperativem Harndrang und Harnverlust kommt
Die Urgeinkontinenz ist die Inkontinenz-Art, von der Männer am häufigsten betroffen sind
Zu ihren Ursachen gehören neurologische Erkrankungen, Prostatavergrößerungen, Störungen im Hormonhaushalt, ein geschwächter Beckenboden sowie Blasensteine und Harnwegsinfektionen
Bei einer vorliegenden Blasenschwäche hat die Stellung einer Diagnose als Grundlage für die Auswahl passender Therapien oberste Priorität
Die Dranginkontinenz kann abhängig von den Ursachen im Einzelfall mit Blasen- und Beckenbodentraining, Nervenstimulationen, Medikamenten und Operationen therapiert werden
Inkontinenzprodukte unterstützen Betroffene und pflegende Angehörige dabei, den Alltag trotz Blasenschwäche komfortabler und flexibler zu gestalten

Definition: Was versteht man unter einer Dranginkontinenz?

Als Form der Harninkontinenz zeichnet sich die Dranginkontinenz dadurch aus, dass Betroffene unfreiwillig Urin verlieren. Die Dranginkontinenz, die auch Urgeinkontinenz genannt wird, geht mit einem enorm starken, plötzlich aufkommenden Harndrang – als imperativer Harndrang bezeichnet – einher. Betroffene verspüren schlagartig einen heftigen Druck auf der Blase und oftmals kommt es zum Verlust von Urin, bevor sie eine Toilette aufsuchen können. Der Harndrang wird davon ausgelöst, dass sich der Blasenmuskel unwillkürlich zusammenzieht, und zwar auch dann, wenn die Blase eigentlich noch nicht voll ist. Der Schließmuskel der Blase funktioniert also per se, ist aber überempfindlich beziehungsweise überaktiv.

Innhaltsverzeichnis

Häufiger Harndrang, überaktive Blase und Dranginkontinenz - Wo liegt der Unterschied?

Die Begriffe Dranginkontinenz, Reizblase und überaktive Blase werden oft synonym verwendet. Tatsächlich liegt bei einer bestehenden Dranginkontinenz eine Überaktivität oder Überempfindlichkeit des Blasenmuskels vor. Trotzdem kann die Reizblase nicht mit der Dranginkontinenz gleichgesetzt werden. Denn: Menschen mit einer Reizblase müssen zwar überdurchschnittlich oft Urin absetzen, erleben aber nicht zwingend einen unfreiwilligen Urinverlust. Dennoch kann die Reizblase auch gemeinsam mit einer Dranginkontinenz auftreten. Dieses Beschwerdebild finden wir besonders oft bei Frauen im fortgeschrittenen Alter vor. Rund 38 % der über 65-jährigen Frauen sind von einer Reizblase betroffen, bei 19 % von ihnen wurde zusätzlich eine Dranginkontinenz diagnostiziert.

Wissenswert

Bei den Männern in der Altersgruppe 65+ liegt die Dranginkontinenz-Rate bei 10 %, während 22 % Symptome einer Reizblase erleben.

Symptome: Welche Anzeichen deuten auf eine Dranginkontinenz hin?

Häufiger Harndrang und das Absetzen kleiner Mengen von Urin muss laut Definition noch keiner Dranginkontinenz entsprechen, sofern der Harnabgang bewusst gesteuert werden kann. Diese Anzeichen weisen zunächst eher auf eine Reizblase hin. Zu den Symptomen der Dranginkontinenz gehört allem voran imperativer Harndrang, der bereits erwähnt wurde. Betroffene müssen die Blase binnen 24 Stunden mindestens acht Mal entleeren und können den Urin dabei nicht immer lange genug zurückhalten, um zur Toilette zu gelangen. Dieses überdurchschnittlich häufige Wasserlassen wird als Pollakisurie bezeichnet.

Patienten mit Dranginkontinenz klagen außerdem über Unterbrechungen des Schlafes, was die Erholung bei Nacht deutlich negativ beeinträchtigen kann. Sie wachen teils mehrfach pro Nacht auf, weil sie dringend zur Toilette müssen. Dieses Phänomen ist unter dem Begriff Nykturie bekannt. Die meisten Betroffenen erleben mehr als eines dieser Symptome, was zu einer starken Einschränkung im Alltag führen und auch für pflegende Angehörige zu einer Belastung werden kann.

Die beiden Formen der Dranginkontinenz und ihre Ursachen

Wie eingangs geschildert, ist die Dranginkontinenz eine von mehreren Formen der Inkontinenz. Sie lässt sich wiederum in zwei untergeordnete Kategorien untergliedern, deren Unterschiede vorrangig in ihren Ursachen gelegen sind:

Motorische Dranginkontinenz

Die motorische Dranginkontinenz ist auf eine überaktive Blase zurückzuführen. Die Nervenimpulse, die den Füllstand der Blase ausgehend vom Blasenmuskel an das Gehirn übermitteln, sind hierbei fehlerhaft. Sie werden bereits bei einem niedrigen Füllstand der Blase ausgesendet, wodurch der häufige, starke Harndrang ausgelöst wird, obwohl eigentlich noch ausreichend Platz in der Harnblase wäre. Auf den Drang folgt das Zusammenziehen der Blasenmuskulatur, woraufhin schwallartig Urin aus der Blase getrieben wird.

Grund für die fehlende Hemmung der Nervenimpulse ist oft eine neurologische Erkrankung, wie etwa Multiple Sklerose oder Parkinson. Daneben kommt ein Diabetes mellitus als Ursache infrage, denn die Zuckerkrankheit zählt zu den Erkrankungen, welche die Nervenfunktion langfristig beeinträchtigen können.

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Sensorische Dranginkontinenz

Neben der motorischen gibt es die sensorische Dranginkontinenz, die über eine Fehlfunktion der sensorischen Rezeptoren definiert wird. Diese Rezeptoren sitzen in der Wand der Harnblase und sind dafür zuständig, das Gehirn über den Füllstand der Harnblase zu informieren. Liegt eine sensorische Dranginkontinenz vor, signalisieren die Rezeptoren dem Gehirn eine volle Blase, obwohl die Blase nicht annähernd gefüllt ist. Im Resultat zieht sich auch hier die Blasenmuskulatur zusammen, der imperative Drang macht sich bemerkbar und über die Harnröhre geht Urin ab. Die Blase ist in diesem Fall überempfindlich.

Bei Frauen in den Wechseljahren ist häufig ein Östrogenmangel oder aber die alters- oder schwangerschaftsbedingte Blasensenkung für die Entstehung der sensorischen Dranginkontinenz verantwortlich. Außerdem können Blasensteine, Tumore und Blaseninfektionen das Auftreten einer solchen Inkontinenz begünstigen. Bei Männern ist die Dranginkontinenz zudem nicht selten auf eine gutartige Prostatavergrößerung, wie sie im Alter keine Seltenheit ist, zurückzuführen.

Wissenswert: Kommen Symptome zweier spezieller Inkontinenzformen – Drang- und Belastungsinkontinenz – zusammen, spricht man von einer Mischinkontinenz.

Dranginkontinenz bei Frauen und Männern im Vergleich

Sowohl Männer als auch Frauen können im Laufe ihres Lebens eine Dranginkontinenz entwickeln. Bei Männern ist diese Form der Inkontinenz sogar die am weitesten verbreitete. Die häufigste Ursache für die Urgeinkontinenz beim Mann ist die Prostatavergrößerung. Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, wächst bei vielen Männern mit steigendem Lebensalter und kann dann Druck auf die Harnröhre ausüben. Dies beeinträchtigt die normale Funktion der Blase und trägt zur Entwicklung einer Dranginkontinenz bei. Denn wenn der Urin nicht mehr ungehindert und frei durch die Harnröhre abfließen kann, steigt das Risiko für Harnwegsinfektionen und die Bildung von Blasensteinen – beides Faktoren, die das Auftreten einer überaktiven Blase wahrscheinlicher machen.

Sieht man sich das Thema Dranginkontinenz und ihre Ursachen in Bezug auf Frauen an, zeichnet sich ein etwas anderes Bild. Frauen sind nämlich im Allgemeinen häufiger von einer Belastungsinkontinenz betroffen. Dennoch können auch sie unter einer Dranginkontinenz leiden, und zwar überwiegend im fortgeschrittenen Alter. Der bekannteste Auslöser sind hierbei hormonelle Veränderungen im Körper, wie sie mit den Wechseljahren einhergehen. Frauen, die in jungen Jahren zum Beispiel aufgrund einer Schwangerschaft bereits eine Belastungsinkontinenz entwickelt haben, werden später durch das Hinzukommen von Symptomen einer Dranginkontinenz oftmals zu Mischinkontinenz-Patienten.

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Diagnostik: Grundlage für eine adäquate Behandlung

Menschen, die unfreiwilligen Urinverlust erleben, ist es oft unangenehm, darüber zu sprechen – nicht nur mit Angehörigen, sondern auch mit dem Arzt. Doch genau das ist unbedingt zu empfehlen! Tauchen Symptome auf, die auf eine Harninkontinenz hinweisen, sollte der Gang zum Arzt oder der Ärztin des Vertrauens eine Selbstverständlichkeit sein. Schließlich kann nur eine Besserung der Symptomatik eintreten, wenn an den richtigen Stellschrauben gedreht wird. Um die optimal passende Therapie auswählen und beginnen zu können, wird im ersten Schritt eine Diagnose benötigt. Der Arzt muss nämlich in jedem Fall zunächst ermitteln, um welche der Inkontinenzformen es sich im individuellen Fall handelt, damit er einschätzen kann, welche Behandlungsmaßnahmen sinnvoll sind.

Um sich auf den Arzttermin vorzubereiten, kann der Patient ein Miktionstagebuch führen. Darin hält er täglich fest, wie viel er trinkt, wann er Harndrang verspürt, wann er die Blase kontrolliert auf der Toilette entleert und wann sich die Blasenschwäche durch unfreiwilligen Urinverlust bemerkbar macht. Diese Aufzeichnungen können für den Arzt oder die Ärztin sehr hilfreich sein, erlauben sie doch einen genauen Einblick in die Beschwerden, die der Patient tagtäglich erlebt. Und auch für die Betroffenen selbst ist das Protokoll oft eine Hilfe: Erst durch das Niederschreiben haben sie klar vor Augen, wie sich ihre Inkontinenz im Gesamtbild äußert.

Üblicherweise beginnt das Diagnoseverfahren mit einer gründlichen Anamnese. Der Arzt möchte erfahren, welche Symptome der Patient erlebt, seit wann diese bestehen und wie sie sich auf seine Lebensqualität auswirken. Zudem wird zumeist über die medizinische Vorgeschichte des Patienten gesprochen. Liegen Erkrankungen vor? Nimmt er aktuell Medikamente ein? Und gab es bereits Versuche, die Dranginkontinenz zu behandeln?

Mit all diesen Informationen ausgestattet kann der Arzt dann entscheiden, welche Untersuchungen zur Diagnosefindung nötig sind. Gängig sind beispielsweise Blut- und Urintests, Ultraschalluntersuchungen von Blase und Harnröhre, Blasenspiegelungen sowie urodynamische Untersuchungen, mit welchen die Funktion von Harnblase und Blasenschließmuskel begutachtet werden kann. Findet die Diagnostik bei einem Hausarzt statt, muss der Betroffene für einige der Untersuchungen gegebenenfalls an einen Experten, zum Beispiel an einen Urologen oder Gynäkologen, überwiesen werden.

Wenn die Diagnose Inkontinenz steht, besprechen Arzt und Patient die Therapiemöglichkeiten, die sich im individuellen Fall bieten. So kann dank präziser Diagnose direkt mit den am besten geeigneten Behandlungen gestartet werden.

Behandlung einer Dranginkontinenz: Welche Therapien gibt es?

Je nach Art der auftretenden Probleme und Inkontinenzform können unterschiedliche Behandlungen in Betracht gezogen werden. Zur Dranginkontinenz-Therapie gehören allem voran diese Behandlungsmöglichkeiten:

Blasentraining

Mit dem Blasentraining soll die Harnblase an eine höhere Blasenfüllung und Belastung gewöhnt werden. Ziel ist es, die Häufigkeit, in der Harndrang auftritt und die Toilette genutzt werden muss, mit der Zeit zu reduzieren, und ungewollten Harnverlust zu verhindern. Hierfür wird in aller Regel zunächst bestimmt, in welchen zeitlichen Abständen zu Beginn der Therapie Harndrang auftritt. Dann wird ein Plan erstellt, der genau vorgibt, wann der Patient Flüssigkeit zu sich nimmt und wann er die Toilette benutzt – auch dann, wenn er gerade noch kein Bedürfnis danach verspürt.

Nach und nach werden die Zeiten zwischen den Toilettengängen ausgedehnt und der Patient lernt im Optimalfall, dem Gefühl des Harndrangs nicht sofort nachzugeben und den Harn vorübergehend kontrolliert einzuhalten. Das trainiert die Blasenmuskulatur und den Schließmuskel.

Wissenswert: Blasentraining braucht Zeit und sollte unter professioneller Anleitung stattfinden. Der zugehörige Plan wird vom Arzt erstellt, sodass er zum “Ist-Zustand” der Dranginkontinenz des Patienten passt.

Beckenbodentraining

Das Beckenbodentraining wird zwar vor allem mit der Therapie einer Stress- beziehungsweise Belastungsinkontinenz in Verbindung gebracht, kann aber auch Menschen mit Dranginkontinenz weiterhelfen. Schließlich unterstützt ein starker Beckenboden die Fähigkeit, Urin bewusst einzuhalten. Darüber hinaus verbessert diese Art des Trainings die Wahrnehmung des Patienten: Er kann die Muskulatur, die er braucht, um den unkontrollierten Urinverlust zu verhindern, besser spüren und gezielter ansteuern.

Patienten mit Inkontinenz werden für das Training an einen Physiotherapeuten überwiesen. Dieser bringt ihnen bei, wie sie Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens korrekt ausführen können. Auf lange Sicht baut der Patient die besprochenen Übungen dann selbstständig in seinen Alltag ein und führt sie zuhause ohne weitere Anleitung durch den Therapeuten durch. Dabei ist es entscheidend, das Training regelmäßig und wie vom Therapeuten vorgegeben zu absolvieren, wobei sich erste Effekte nach circa drei bis sechs Monaten einstellen.

Medikamentöse Behandlung

Falls mit Blasen- und Beckenbodentraining nicht die gewünschte Besserung der Beschwerden erreicht wird, können Medikamente zur Dranginkontinenz-Therapie eingesetzt werden. Bewährt haben sich insbesondere Anticholinergika. Diese Medikamente beruhigen die überaktive Blase und entspannen die Blasenmuskulatur. Allerdings können sie – wie alle Medikamente – Nebenwirkungen verursachen und werden zwar von vielen, aber nicht von allen Patienten gut vertragen. Ärzte müssen bei der Verordnung zudem mögliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, die der Patient bereits einnimmt, bedenken. Deshalb sind Medikamente nicht für jeden Dranginkontinenz-Patienten die beste Lösung.

Neben den Anticholinergika können zur medikamentösen Behandlung auch östrogenhaltige Cremes und Zäpfchen genutzt werden. Diese Behandlungsoption ist dann von Interesse, wenn ein Östrogenmangel als Ursache für die Inkontinenz ausgemacht wurde.

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Nervenstimulation

Alternativ oder ergänzend kann die Inkontinenz mittels Nervenstimulation therapiert werden. Dabei wird der Tibialisnerv, der auch als Schienbeinnerv bekannt und mit der Harnblase verknüpft ist, mit einer Akupunkturnadel stimuliert. Dieses Verfahren kann bei wiederholter Anwendung ebenfalls eine beruhigende Wirkung auf die Blase haben und deren Überaktivität reduzieren.

Operationen

Menschen, denen keine andere Behandlung mit ihrer Dranginkontinenz weitergeholfen hat, können sich unter Umständen auch für eine Operation entscheiden. Für gewöhnlich raten Ärzte jedoch nur dann zu einem operativen Eingriff, wenn sämtliche der anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft wurden und die OP im Einzelfall gute Ergebnisse verspricht. Immerhin birgt eine Operation immer ein gewisses Risiko und verlangt gegebenenfalls nach einer intensiven Nachbetreuung.

Natürlich richten sich die OP-Arten, die zur Behandlung infrage kommen, nach der zugrundeliegenden Ursache der Inkontinenz. Zur Behandlung der Dranginkontinenz werden diese Eingriffe durchgeführt:

Blasenwand-Unterspritzung

Zur Unterspritzung der Blasenwand wird auf Botox oder andere krampflösende Stoffe zurückgegriffen. Diese werden an mehreren Stellen direkt in die Muskulatur der Blasenwand injiziert. In der Folge erschlaffen die Muskeln, die zuvor laufend Harndrang ausgelöst haben, und die Blase kann sich beruhigen. Grundlegend können mit der Unterspritzung der Blasenwand gute Resultate erzielt werden, allerdings muss der Eingriff je nach eingesetztem Mittel etwa alle neun Monate wiederholt werden.

Blasenschrittmacher

Der Blasenschrittmacher wird ins Gesäß es Betroffenen implantiert und gibt dort sanfte elektrische Impulse ab. Diese Impulse fangen die “falschen Signale”, die bei der Dranginkontinenz zum Harndrang trotz leerer Blase führen, sozusagen ab. Damit diese Methode funktioniert, muss der Schrittmacher getestet und speziell für den einzelnen Patienten eingerichtet werden.

Blasenaugmentation

Mit einer Blasenaugmentation ist eine Erweiterung der Blase gemeint. Die Harnblase wird bei diesem Eingriff mit körpereignem Gewebe erweitert, was ihre Kapazität erhöht und dazu führen kann, dass sich die Beschwerden der Dranginkontinenz legen.

Wissenswert: Zumeist wird für die Blasenaugmentation Gewebe aus dem Dünndarm verwendet.

Hilfsmittel: Wichtige Unterstützung für Betroffene und Pflegepersonen

Während die passende Therapie auf eine langfristige Besserung der Dranginkontinenz abzielt, helfen Inkontinenzhilfsmittel dabei, Betroffenen eine höhere Lebensqualität im Alltag zu ermöglichen und Pflegepersonen zu entlasten. Aufsaugende Hilfsmittel unterstützen Patienten dabei, trotz Inkontinenz soziale Kontakte zu pflegen, Freizeitaktivitäten nachzugehen und sich nicht zu isolieren. Sie nehmen Flüssigkeit auf und neutralisieren Gerüche, sodass sich Betroffene einer Dranginkontinenz keine Gedanken darüber machen müssen, dass ihre Mitmenschen ihre Inkontinenz bemerken könnten.

Beispiele für aufsaugende Inkontinenzprodukte, die Betroffene tagtäglich nutzen können, sind Inkontinenz-Pants, Windelhosen, Bettschutzvorlagen und Einlagen. Sofern ein Inkontinenz-Rezept vom Arzt vorhanden ist, werden diese Hilfsmittel zum Verbrauch von der Krankenkasse bezuschusst.

Fragen & Antworten zum Dranginkontinenz

Abschließend möchten wir kurz und knapp Antworten auf die Fragen, die am häufigsten zu Dranginkontinenz gestellt werden, geben:

Ja, den gibt es. Die Dranginkontinenz ist nämlich eine Form der Harninkontinenz. Harninkontinenz ist also quasi der Überbegriff, der die Dranginkontinenz und weitere Inkontinenzformen zusammenfasst. Typisch für die Urgeinkontinenz ist schlagartig auftretender, extrem starker Harndrang und Harnverlust, wenn der Patient nicht augenblicklich eine Toilette aufsuchen kann.

Die Dranginkontinenz betrifft mehr Männer als Frauen. Das liegt mitunter daran, dass eine vergrößerte Prostata eine der gängigsten Ursachen für diese Art der Inkontinenz ist. Frauen leiden hingegen häufiger unter einer Belastungsinkontinenz.

Ja, eine Dranginkontinenz ist oftmals gut behandelbar. Zur Linderung der Beschwerden kann zum Beispiel ein Blasen- und/oder Beckenbodentraining begonnen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Blasenschwäche medikamentös oder operativ zu behandeln.

Häufig versuchen Patienten, den Verlust von Urin zu verhindern, indem sie nur noch sehr wenig trinken. Die Logik dahinter ist an und für sich verständlich: Weniger trinken bedeutet, dass weniger oft eine Blasenentleerung notwendig ist. Allerdings liegt hier ein Trugschluss vor, denn die Ursache der Dranginkontinenz hat nichts mit dem Blasenfüllstand selbst zu tun. Leider bewirkt ein Mangel an Flüssigkeit meistens eine Verschlimmerung der Symptomatik, denn stark konzentrierter Urin reizt die Blase zusätzlich. Personen mit Dranginkontinenz sollten also unbedingt ausreichend trinken und dabei lediglich auf harnfördernde Getränke, wie Kaffee und Alkohol, verzichten.

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