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Inkontinenz Therapie - Vorsorge & Behandlungsmöglichkeiten

Erfahren Sie alles, was Sie über Inkontinenz Therapie wissen sollten.

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Frauen und Männer, die unter Inkontinenz leiden, sollten sich unbedingt mit den Behandlungsmöglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, auseinandersetzen. Denn: Oftmals können die Beschwerden mithilfe bewährter Therapien deutlich reduziert werden. In diesem Beitrag befassen wir uns ausführlich mit den Maßnahmen, die zur Behandlung verschiedener Formen der Inkontinenz getroffen werden können. Zusätzlich sprechen wir über die Inkontinenz-Vorsorge und sehen uns an, inwiefern Inkontinenzhilfsmittel Betroffenen zu einer höheren Lebensqualität verhelfen können.

Kurz und Kompakt
Bei einer sehr leichten Blasenschwäche kann die Symptomatik mit einfachen Maßnahmen, die der Betroffene im Alltag umsetzen kann, verbessert werden
Zur Behandlung der Dranginkontinenz kommen Blasen- und Beckenbodentraining, Medikamente und bestimmte Operationen infrage
Eine Belastungsinkontinenz kann ebenfalls operativ, medikamentös und mittels Beckenbodentraining therapiert werden
Die Therapie bei Überlaufinkontinenz konzentriert sich oft auf die Behebung der Ursachen, weshalb bei einer ursächlichen Prostatavergrößerung beispielsweise eine Prostatektomie in Betracht zu ziehen ist
Damit der Arzt die Ursachen für den Harnverlust erkennen und passende Behandlungsansätze vorschlagen kann, muss zunächst eine Diagnose erstellt werden
Zusätzlich zu einer adäquaten Therapie unterstützen spezielle Hilfsmittel Menschen mit Inkontinenz dabei, den Alltag zu meistern

Innhaltsverzeichnis

Erste Hilfe bei leichter Blasenschwäche

Eine leichte Blasenschwäche, bei der sich der unkontrollierte Urinverlust auf kleine Mengen beschränkt, kann unter Umständen selbstständig vom Patienten gelindert werden. Es gibt einige Maßnahmen, die im Alltag getroffen werden und dazu führen können, dass sich das Beschwerdebild verbessert. Dazu gehört die Ernährung – eine Stellschraube, an der Betroffene vergleichsweise einfach drehen können. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung beugt nämlich dem Übergewicht, das als Risikofaktor für Inkontinenz gilt, vor. Außerdem verhindert die richtige Ernährung Verstopfungen, welche ebenfalls ursächlich für eine Harninkontinenz sein können.

Neben der Anpassung der Ernährung sollten Menschen mit leichter Blasenschwäche ihren Alkohol-, Nikotin- und Kaffeekonsum überdenken. Diese drei Genussmittel regen den Harndrang an und verstärken somit die Symptomatik einer Harninkontinenz.

Sofern ein schwacher Beckenboden mit der Inkontinenz in Verbindung gebracht werden kann, gehört Beckenbodentraining zu den erfolgversprechendsten Therapien. Das Training zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur sollte für einen nachhaltigen positiven Effekt möglichst regelmäßig in den Alltag integriert und gewissenhaft ausgeführt werden. Wann und warum genau eine Kräftigung des Beckenbodens sinnvoll ist, beleuchten wir im weiteren Verlauf dieses Artikels im Detail.

Wissenswert

Inkontinenz-Patienten versuchen manchmal, den Abgang von Harn durch eine sehr geringe Flüssigkeitszufuhr in den Griff zu bekommen. Davon ist jedoch dringend abzuraten! Ausreichend Flüssigkeit ist schließlich essentiell für die Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers. Wer zu wenig trinkt, riskiert Kreislaufbeschwerden und erhöht sogar das Risiko für Schlaganfälle, Thrombosen und Embolien. Zudem kann konzentrierter Urin die Blase zusätzlich reizen und die Symptome einer Inkontinenz somit verstärken.

Therapiemaßnahmen bei Dranginkontinenz

Die Dranginkontinenz ist eine Art der Harninkontinenz und zeichnet sich durch einen plötzlich aufkommenden, sehr starken Harndrang aus. Dieser macht sich auch dann bemerkbar, wenn die Blase eigentlich noch nicht annähernd voll ist, und fällt so intensiv aus, dass Betroffene die Toilette nicht mehr rechtzeitig erreichen können. Im Zusammenhang mit Dranginkontinenz ist daher auch von einer “Reizblase” oder einer “überempfindlichen Blase” die Rede. Zur Behandlung dieser Inkontinenzform sind folgende Methoden gang und gäbe:

Behandlung der Ursache bei Infektionen und Blasensteinen

Während die Dranginkontinenz häufig im Alter auftritt und dann mit der Gewebserschlaffung im Beckenbereich zusammenhängt, kommen auch bestimmte Erkrankungen als Ursache infrage. Oft entwickelt sich die Inkontinenz so zum Beispiel in Folge einer Harnblaseninfektion oder durch Blasensteine. Ist das der Fall, beschäftigt sich die sinnvollste Therapie mit der Behandlung der zugrundeliegenden Krankheiten. Sobald die Ursachen abgestellt sind, beruhigt sich die Blase und die Inkontinenz legt sich meist wie von selbst.

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Blasentraining

Das Blasentraining zielt auf eine Gewöhnung der Blase an eine höhere Füllmenge ab. Fester Bestandteil ist für gewöhnlich das Führen eines Blasentagebuchs. Der Patient notiert, wann er wie viel Flüssigkeit zu sich nimmt, wann Harndrang auftritt, wann er kontrolliert zur Toilette geht und wann es zu einer unfreiwilligen Blasenentleerung kommt. Basierend auf diesen Notizen wird ein spezieller Trainingsplan für die Blase erstellt. Damit wird versucht, einen täglichen Rhythmus zu etablieren, in dem die Harnblase geleert wird. In vielen Fällen lässt sich auf diesem Wege erreichen, dass sich der plötzlich auftretende Harndrang nach und nach weniger häufig, weniger stark oder sogar überhaupt nicht mehr bemerkbar macht.

Beckenbodentraining und Elektrostimulation

Die Beckenbodenmuskulatur ist maßgeblich am Einhalten von Urin beteiligt. Deshalb kann Beckenbodentraining Patienten mit Dranginkontinenz, bei denen unkontrollierbar Urin abgeht, weiterhelfen. Genau wie das Blasentraining kann das Beckenbodentraining aber nur den gewünschten Effekt entfalten, wenn für die Inkontinenz mitursächliche Erkrankungen vorab behandelt wurden. Es hilft also beispielsweise nur sehr eingeschränkt, den Beckenboden zu trainieren, wenn nichts gegen die Blasensteine oder Infektionen getan wird.

Wissenswert: Der Aufbau der Beckenbodenmuskulatur kann unterstützend von der Elektrostimulation begleitet werden. Dabei findet eine Stimulation der Nerven zur Steuerung der Harnblase statt.

Medikamentöse Therapie

Medikamente können bei der Dranginkontinenz dafür eingesetzt werden, die überempfindliche Blase zu beruhigen und den verspürten Druck somit zu reduzieren. Stellt der Arzt einen Östrogenmangel als Ursache für die Harninkontinenz fest, kann zudem eine Hormontherapie begonnen werden. Relevant ist diese Behandlungsmaßnahme vor allem für Frauen in beziehungsweise nach den Wechseljahren.

Operative Therapien

Je nach Ausprägung und Schweregrad kann der Dranginkontinenz auch mit einer Operation der Kampf angesagt werden. Frauen, die aufgrund eines Vorfalls oder einer Senkung der Organe im Beckenbereich inkontinent sind, wird zumeist vorerst zu einer Senkungsoperation geraten. Verläuft diese erfolgreich, ist oftmals gar keine weitere Behandlung der Harninkontinenz mehr nötig.

Des Weiteren gehören Botox-Injektionen zu den gängigen Therapieansätzen bei Dranginkontinenz. Das Botox wird in die Muskulatur der Harnblase injiziert, welche daraufhin erschlafft. Im Resultat wird der Harndrang gelindert.

Aus dem Bereich der operativen Therapieoptionen sind außerdem der Harnblasenschrittmacher und die Blasenaugmentation zu nennen. Bei letztgenannter OP wird die Blase mit Dünndarmgewebe erweitert.

Behandlungsmöglichkeiten bei Belastungsinkontinenz

Von einer Belastungsinkontinenz ist die Rede, wenn körperliche Anstrengungen – wie etwa Husten, Niesen, Treppensteigen oder das Anheben von Gegenständen – zu Harnverlust führen. Von dieser Art der Blasenschwäche sind vor allem Frauen betroffen, denen je nach individuellem Beschwerdebild diese Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen:

Kräftigung des Beckenbodens

Die Belastungsinkontinenz tritt typischerweise während der Schwangerschaft oder nach der Geburt auf. Die damit einhergehenden Belastungen schwächen oder schädigen die Beckenbodenmuskulatur, welche sich in vielen Fällen nicht ohne aktives Training davon erholt. In aller Regel bekommen betroffene Frauen Physiotherapie verordnet, in deren Rahmen ihnen hilfreiche Übungen an die Hand gegeben werden. Wie bereits erwähnt, hängt der Erfolg des Trainings für den Beckenboden davon ab, wie gewissenhaft und regelmäßig die Frau die besprochenen Übungen zuhause selbstständig umsetzt.

Medikamente

Daneben ist auch eine Therapie mit Medikamenten möglich. Die medikamentöse Behandlung der Belastungs-Blasenschwäche kann beispielsweise mit den Wirkstoffen Desmopressin und Duloxetin erfolgen. Bei einem vorliegenden Östrogenmangel kann zudem – genau wie bei der Dranginkontinenz – eine Hormontherapie begonnen werden.

Operative Therapiemöglichkeiten

Bei einer schwerwiegenden Belastungsinkontinenz können darüber hinaus Operationen zur Stabilisierung der Harnröhre durchgeführt werden. Die möglichen operativen Maßnahmen beinhalten mitunter die Implantation eines TVT-Bandes oder die Auspolsterung der Harnröhre durch eine “Bulking-OP”.

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Therapieansätze bei Überlaufinkontinenz

Die Überlaufinkontinenz kommt mehrheitlich bei Männern vor und hängt typischerweise mit einer vergrößerten Prostata zusammen. Die Vergrößerung muss dabei an und für sich keinen besorgniserregenden Ursprung haben. Denn: Bei vielen Männern wächst die Prostata im Alter.

Die wirksamste Therapie der Überlaufinkontinenz ist oft das Beseitigen der Auslöser. Sprich: Bei einer Prostatavergrößerung, die eine Inkontinenz zur Folge hat, kann eine (Teil-)Entfernung (Prostatektomie) sinnvoll sein.

Wissenswert

Eine leichte Form der Überlaufinkontinenz, bei der noch ausreichend Harn auf der Toilette ausgeschieden werden kann, kann gegebenenfalls alternativ mit speziellen Medikamenten und pflanzlichen Mitteln behandelt werden.

Beckenbodentraining als häufiger Bestandteil der Inkontinenz-Therapie

Da das Beckenbodentraining in der Behandlung der Inkontinenz einen so hohen Stellenwert einnimmt, widmen wir uns diesem Thema nun noch einmal ausführlicher. Viele Menschen denken, dass Training für den Beckenboden nur Frauen mit Inkontinenz weiterhilft. Tatsächlich können aber auch Männer von einem gestärkten Beckenboden profitieren. Denn auch beim Mann ist der Beckenboden am korrekten Verschluss der Harnröhre beteiligt. Fällt beim Husten, Niesen, Heben oder bei anderen körperlichen Aktivitäten, die den Druck im Bauchraum erhöhen, ein Verlust von Harn auf, sind entsprechend alle Betroffenen gut damit beraten, Zeit in Beckenbodentraining zu investieren.

Wenn der Arzt angesichts der vorliegenden Inkontinenz Chancen im Training des Beckenbodens sieht, überweist er den Patienten an einen Physiotherapeuten. Der Therapeut weiß, welche Übungen im vorliegenden Fall den größten Effekt versprechen, und weist die Betroffenen in die korrekte Ausführung ein. Schließlich bringt selbst die beste Übung nicht viel, wenn sie falsch ausgeführt wird. Im Gegenteil: Eine inkorrekte Ausführung kann auf Dauer verschiedene Strukturen des Körpers belasten und neue körperliche Beschwerden hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, sich bei der Stärkung der Beckenbodenmuskulatur professionell unterstützen zu lassen.

Im Sinne einer nachhaltigen Kräftigung der Muskeln sollte das Training selbstständig vom Patienten fortgeführt werden. Der Physiotherapeut gibt normalerweise genaue Anweisungen dazu, wie oft die Übungen zuhause vom Patienten ausgeführt werden sollen. Bei korrekter und regelmäßiger Ausführung kann das spezielle Training Frauen und Männern mit Drang- oder Belastungsinkontinenz zu mehr Kontrolle über ihre Blase verhelfen und ihre Lebensqualität so merklich steigern.

Wissenswert: Es dauert zwischen drei und sechs Monaten, die Muskeln so weit zu stärken, dass sich die Inkontinenz spürbar verbessert. Betroffene brauchen also Geduld. Sollte sich auch nach dieser Zeit und trotz konsequentem Training kein Erfolg einstellen, sollte ein erneuter Arztbesuch stattfinden. Der Arzt kann dann über ergänzende Therapiemaßnahmen abseits des Beckenbodentrainings aufklären.

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Die Bedeutung der Diagnose für die Inkontinenz-Therapie

Wer sich nach Möglichkeiten zur Behandlung seiner Inkontinenz umsieht, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zunächst eine Diagnose benötigt. Warum? Ganz einfach: Die Diagnose ist die Grundlage, anhand der der Arzt entscheiden kann, welche Therapieansätze erfolgsversprechend sind. Immerhin hat die Inkontinenz viele Gesichter. Je nach Form und Ausprägung bieten sich teils ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Therapie.

Da die Inkontinenz leider auch heute noch ein Tabuthema ist, trauen sich viele Betroffene nicht, offen mit ihrem Arzt über ihre Beschwerden zu sprechen. Wir möchten Mut machen: Die Inkontinenz betrifft bis zu 10 Millionen Menschen in Deutschland und ist nichts, wofür man sich schämen muss. Egal ob Proktologie, Urologie, Gynäkologie oder Hausarztpraxis: Der Arzt hat immer wieder mit Inkontinenz-Patienten zu tun und ist in der Lage dazu, inkontinente Patienten fachkundig zu beraten.

Die Diagnosestellung setzt sich bei Verdacht auf Inkontinenz üblicherweise aus einer Anamnese und verschiedenen körperlichen Untersuchungen zusammen. Welche Untersuchungen im Einzelnen vorgenommen werden, wird vom geschilderten Beschwerdebild und vom Gesundheitszustand des Patienten bestimmt. Erst im Anschluss an die Diagnostik verfügt der Arzt über ausreichend Informationen, um sinnvolle Maßnahmen zur Therapie ergreifen zu können. Die Diagnose ist bei der Inkontinenz folglich der erste wichtige Schritt auf dem Weg in Richtung einer Besserung.

Vorsorge: Inkontinenz effektiv vorbeugen

In manchen Fällen lässt sich die Inkontinenz per se nicht verhindern. Ein Beispiel hierfür ist das Vorliegen einer Erkrankung des Nervensystems, bei der die Inkontinenz zu den unangenehmen Begleiterscheinungen zählt. Die große Mehrheit der Menschen kann in ihrem Alltag jedoch Maßnahmen ergreifen und Gewohnheiten etablieren, die das Risiko für Inkontinenz verringern. Denn auch wenn es für Inkontinenz vielversprechende Therapien gibt, ist es natürlich besser, vorzubeugen, damit es erst gar nicht zu unkontrolliertem Urinverlust kommt. Diese Tipps unterstützen Sie bei der Inkontinenz-Risikominimierung:

Vermeidung von Übergewicht durch angepasste Ernährung und Bewegung

Zu den Faktoren, die das Inkontinenz-Risiko erhöhen, gehört ganz klar Übergewicht. Alleine aus diesem Grund lohnt es sich, das eigene Gewicht im Blick zu behalten. Sollten Sie feststellen, dass Sie sich oberhalb des Normgewichts befinden, sollten Sie eine Ernährungsumstellung in Erwägung ziehen. Doch die Ernährung ist nur die halbe Miete! Auch die Bewegung darf nicht zu kurz kommen. Idealerweise gelingt es Ihnen, eine körperliche Aktivität zu finden, die Ihnen Spaß macht. Dann fällt es leichter, dauerhaft mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.

Vorbeugendes Training für den Beckenboden

Es ist nie zu früh, dem Beckenboden etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken! Um Ihre Blase zu unterstützen und Harninkontinenz vorzubeugen, können Sie schon lange bevor Sie diesbezügliche Symptome entdecken damit beginnen, Ihren Beckenboden zu stärken. Da ein geschwächter Beckenboden eine sehr häufige Ursache für Harninkontinenz ist, leisten Sie damit einen riesigen Beitrag zur Vorsorge.

Übrigens: Zur Vorbeugung genügen in der Regel einfache Übungen, für die Sie sich täglich wenige Minuten Zeit nehmen.

Verzicht auf harntreibende Getränke und gesundheitsgefährdende Genussmittel

Um der Harninkontinenz optimal vorzubeugen, sollten Sie wann immer möglich auf gesundheitsgefährdende Genussmittel verzichten. Dazu gehören allem voran Alkohol und Nikotin. Außerdem empfiehlt es sich, stark harntreibende Getränke, wie etwa Kaffee und grünen sowie schwarzen Tee, eher sparsam zu dosieren.

Inkontinenzhilfsmittel - Unterstützung ergänzend zur Therapie

Für Patienten mit Inkontinenz gibt es spezielle Hilfsmittel, die als Ergänzung zur Therapie eingesetzt werden. Besonders weit verbreitet sind die aufsaugenden Hilfsmittel. Diese fangen den Urin auf und neutralisieren unangenehme Gerüche. Entsprechend können sie Betroffenen die Angst davor, dass Außenstehende ihre Inkontinenz sehen oder gar riechen können, nehmen. Sie ermöglichen einen komfortableren, flexibler gestaltbaren Alltag und tragen so maßgeblich zu einer Erhöhung der Lebensqualität bei. Klassische Beispiele für aufsaugende Hilfsmittel für Menschen mit Harninkontinenz sind Windeln für Erwachsene, Inkontinenz-Pants, Einlagen und Bettschutzvorlagen.

Neben den aufsaugenden Hilfsmitteln gibt es ableitende Hilfsmittel, funktionell-anatomische Hilfsmittel und Toilettenhilfen. All diese Hilfsmittel zielen im Wesentlichen darauf ab, Betroffene und pflegende Angehörige im Umgang mit der Inkontinenz zu unterstützen.

Fragen & Antworten zur Inkontinenz Therapie

Abschließend möchten wir kurz und knapp Antworten auf die Fragen, die am häufigsten zu Inkontinenz Therapie gestellt werden, geben:

Ja, die Inkontinenz ist in vielen Fällen recht gut behandelbar. Infrage kommen beispielsweise Medikamente und Operationen, Blasentraining, Beckenbodentraining und Hormontherapien.

Welche Therapie Menschen mit Inkontinenz am besten weiterhilft, kann pauschal nicht gesagt werden. Letztendlich entscheiden Form und Schweregrad der Harninkontinenz darüber, welche Therapie den größten Erfolg verspricht. Aus diesem Grund ist eine adäquate Behandlung üblicherweise nur im Anschluss an eine Diagnosestellung möglich. Dabei spielt es mitunter auch eine Rolle, welche Ursachen dem unwillentlichen Harnverlust zugrunde liegen.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die medizinisch notwendige und zweckmäßige Inkontinenz-Therapie. Bei manchen Kassen fällt allerdings eine Kostenbeteiligung an. Betroffene sollten daher vorab Kontakt zu ihrer Kasse aufnehmen und die dort geltenden Regelungen zur Kostenübernahme der Inkontinenz-Therapie erfragen.

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