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Was zahlt die Krankenkasse an Inkontinenzmaterial?

Erfahren Sie alles, was Sie über Zuschüsse von der Krankenkasse wissen sollten.

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Viele Menschen, die unter Inkontinenz leiden, reduzieren nach und nach die Teilhabe am sozialen Geschehen und ziehen sich zurück, wodurch sich ihre Lebensqualität merklich verringert. Die Gründe dafür sind häufig Scham und Angst davor, dass in der Öffentlichkeit für jeden sichtbar ein Missgeschick passieren könnte. Spezielle Produkte zur Versorgung bei Inkontinenz können Betroffene dabei unterstützen, die “Herausforderung Blasenschwäche” zu meistern und einen Weg zurück in einen unbeschwerten Alltag zu finden. Die sogenannten Inkontinenzhilfsmittel sind eine große Stütze, aber natürlich nicht kostenlos. Es stellt sich daher die Frage: Ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich? Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Infos zu den Inkontinenzprodukten und den diesbezüglichen Leistungen der Krankenkassen zusammen.

Kurz und Kompakt
Inkontinenzhilfsmittel können die Lebensqualität von Patienten erheblich verbessern
Es gibt ableitende, aufsaugende und funktionell-anatomische Inkontinenzhilfsmittel sowie Toilettenhilfen für Patienten mit Harninkontinenz
Bei einer Stuhlinkontinenz unterstützen aufsaugende Produkte, Analtampons, Auffangbeutel und Produkte für die anale Irrigation
Die Kostenübernahme solcher Materialien durch die Krankenkasse kann nur mit einem entsprechenden Rezept vom Arzt erfolgen
Patienten über 18 müssen eine Zuzahlung von 10 % und maximal 10 Euro monatlich leisten
Wer Material bestellt, das über den festgelegten Standard der Krankenkassen hinausgeht, muss mit einer Aufzahlung rechnen

Inkontinenzprodukte: Welche Hilfsmittel unterstützen bei Harninkontinenz?

Die Mehrheit der Deutschen, die von Inkontinenz betroffen sind, leiden an Harninkontinenz. Für sie kommen je nach Beschwerdebild und genauer Inkontinenzform diese Inkontinenz Hilfsmittel infrage:

Ableitendes Inkontinenzmaterial

Mit ableitenden Produkten sind Materialien gemeint, die den Harn aus der Blase führen. Das typische Beispiel sind Katheter und Urinbeutel. Alternativ können Urinalkondome zum Einsatz kommen. Diese Hilfsmittel sind im Vergleich zu Kathetern nicht invasiv und werden vor allem zur Versorgung von Männern genutzt. Es gibt zwar auch Kondomurinale für die Frau, diesen mangelt es aber zuweilen an Zuverlässigkeit, weshalb sich ihre Beliebtheit und Verbreitung in Grenzen hält.

Wissenswert: Urinalkondome werden mit einem hautverträglichen Kleber befestigt und können je nach Produkt bis zu 48 Stunden am Stück getragen werden.

Innhaltsverzeichnis

Aufsaugende Inkontinenzartikel

In die Kategorie der aufsaugenden Inkontinenzprodukte fallen Artikel, deren Hauptaufgabe es ist, den abgehenden Urin sicher aufzusaugen und Gerüche zu neutralisieren. Gängig sind unter anderem Inkontinenz Pants, Windeln für Erwachsene, Vorlagen und Einlagen. Ein solches Produkt muss in puncto Saugfähigkeit bestmöglich zum Betroffenen passen. So kommen Menschen mit leichter Harninkontinenz, die nur tröpfchenweise Urin verlieren, mit Produkten, die 150 bis 300 ml aufnehmen, aus. Liegt hingegen eine schwere Harninkontinenz vor, sollte die Saugfähigkeit mindestens einen Liter umfassen.

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Toilettenhilfen

Toilettenhilfen greifen Personen, denen der Toilettengang von einer eingeschränkten Mobilität erschwert wird, unter die Arme. Sie sind dazu da, den Betroffenen ein bewusstes Absetzen von Urin zu ermöglichen, und zwar entweder im Badezimmer, nahe des Bettes oder aber sogar im Liegen. Inkontinente Frauen und Männer, die noch weitreichend mobil sind, können mithilfe einer Sitzerhöhung für die Toilette einfacher zum Sitzen und wieder in den Stand kommen. Weniger mobile Patienten können einen transportablen Toilettenstuhl nutzen, dank dem der Weg zum WC entfällt. Für bettlägerige Pflegebedürftige bieten sich Bettpfannen oder Urinflaschen an, die kein Aufstehen erforderlich machen.

Funktionell-anatomische Inkontinenzhilfen

Eine besondere Form der Produkte zur Inkontinenzversorgung sind funktionell-anatomische Hilfsmittel. Hier handelt es sich um Artikel, welche die individuelle Anatomie der Betroffenen an den Stellen, an denen der Ursprung der Harninkontinenz liegt, unterstützt. In diesem Sinne können Vaginalpessare beispielsweise Druck auf die Harnröhre der Frau bringen, was den Verlust von Urin unterbindet. Inkontinenztampons wirken ähnlich: Sie stützen den Blasenhals und reduzieren so das Symptom des unwillkürlichen Urinverlusts. Eine weitere Option sind sogenannte Plugs für die Harnröhre. Dabei handelt es sich um einen Ballon am Schlauch, der in die Harnröhre eingeführt wird, dort manuell entfaltet werden kann und so bei der Kontrolle der Blase hilft.

Selbstverständlich gibt es auch funktionell-anatomische Inkontinenzartikel, die sich speziell an Männer richten. Es werden hier Penisklemmen und Penisbändchen genutzt. Die Penisklemme ist ein Kunststoffring, der mit einem Klettverschluss an Ort und Stelle gehalten wird und die Harnröhre durch Druck von außen verschließt. Das Penisbändchen blockiert die Harnröhre mit einem Ballon, der ebenfalls mittels Klett befestigt wird.

Wissenswert: Penisbändchen und Penisklemmen sorgen bei leichter Harninkontinenz zuverlässig dafür, dass kein Urin abgeht. Das gelingt mit diesen Hilfsmitteln, ohne dass sie die Penisdurchblutung in wesentlichem Maße behindern.

Spezielle Hilfsmittel bei Stuhlinkontinenz

Neben der Harninkontinenz gibt es natürlich auch die Stuhlinkontinenz. Betroffene können auf dieses Inkontinenzmaterial zurückgreifen:

Aufsaugendes Stuhlinkontinenz-Material

Genau wie bei der Harninkontinenz gibt es auch für die Stuhlinkontinenz aufsaugende Produkte, die austretenden Stuhl aufnehmen. Geeignet sind in diesem Fall insbesondere Artikel, die den Unterleib sicher umschließen, wie etwa Inkontinenz Pants und Windeln. Ergänzend sind Bettschutzeinlagen, also Einlagen, die die Bettwäsche vor Verschmutzung schützen, sinnvoll.

Auffangbeutel

Ein Auffangbeutel wird direkt am After platziert und fängt den Stuhl auf. Dieses Inkontinenzhilfsmittel, das auch unter dem Begriff Fäkalkollektor geführt wird, bietet sich gerade bei bettlägerigen Patienten an.

Wissenswert: Anders als aufsaugendes Material verhindert der Auffangbeutel, dass die Haut mit dem Stuhl in Kontakt kommt. Ein Mehrwert für Personen mit Stuhlinkontinenz, die mit Hautirritationen zu kämpfen haben.

Analtampon

Der Analtampon für Patienten mit Stuhlinkontinenz verspricht eine besonders diskrete Anwendung. Dieses Hilfsmittel unterstützt bei einem geschwächten Schließmuskel, da es den Darmausgang sicher verschließt und somit auch unangenehme Gerüche vermindert.

Produkte für die anale Irrigation

Unter der analen Irrigation versteht man ein Prozedere, in dessen Rahmen zunächst Flüssigkeit in den Darm geleitet wird. Das löst den Reflex zur Darmentleerung aus und gibt Inkontinenz-Patienten ein Stückchen Kontrolle über den Stuhlabgang zurück. Benötigt wird hierfür ein Rektalkatheter, ein Wasserbehälter und ein Schlauchsystem mit Pumpe. Mithilfe der Pumpe wird das Wasser in den Darm befördert, wo es ein zielgerichtetes Ausscheiden ermöglicht.

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Inkontinenz Krankenkasse: Welche Inkontinenzmaterialien werden von der Krankenkasse bezahlt?

Inkontinenzprodukte können je nach Schweregrad der Inkontinenz erhebliche Kosten verursachen. Glücklicherweise unterstützt die Krankenkasse bei der Versorgung mit Inkontinenzartikeln. Grundsätzlich können alle Produkte, die im Hilfsmittelverzeichnis und -katalog geführt werden, bezuschusst werden. Dabei beschränken sich die Krankenkassen auf medizinisch notwendige Inkontinenzmaterialien, worauf wir später in diesem Beitrag nochmals zu sprechen kommen.

Grundsätzlich kann Inkontinenzmaterial nur von der Krankenkasse übernommen werden, wenn ein Inkontinenz-Rezept vom Arzt eingereicht wird. Eine Kostenerstattung für Inkontinenzprodukte ist also nur dann machbar, wenn der Betroffene ärztlichen Rat einholt und gegebenenfalls das Verfahren der Diagnostik einer Harn- und/oder Stuhlinkontinenz durchläuft.

Die Inkontinenz-Fallgruppen der Krankenkasse

Ob Inkontinenzmaterial von der Krankenkasse bezahlt wird, hängt auch davon ab, ob sich der Patient in eine der drei Inkontinenz-Fallgruppen der Krankenkassen einordnen lässt. Die erste Fallgruppe bezieht sich in ihrer Definition auf Personen, die aufgrund der Inkontinenz in ihrem alltäglichen Leben eingeschränkt sind. Die Versorgung mit Hilfsmitteln soll diesen Patienten eine Teilhabe am sozialen Leben im Alltag ermöglichen.

In die zweite Fallgruppe fallen Patienten, bei denen mithilfe von Inkontinenzeinlagen, Windeln und Co. Dekubitus vorgebeugt werden soll. Klassischerweise werden dieser Gruppe Menschen zugeordnet, die infolge einer Operation Dekubitus-gefährdet sind und an Inkontinenz leiden.

Ist ein Patient von schweren Funktionsstörungen, wie etwa Demenz, betroffen und leidet an Inkontinenz, die die Prävention von Hauterkrankungen notwendig macht, wird dieser Patient Fallgruppe drei zugeordnet. Eine vom Arzt ausgestellte Verordnung der Übernahme von Kosten für Inkontinenzmaterial wird von den Krankenkassen nur dann angenommen, wenn eine Zuordnung zu einer der drei Gruppen möglich ist.

Wissenswert

Eine Kostenerstattung von Inkontinenzmaterial auf Rezept ist von den Krankenkassen nur bei ärztlicher Diagnose einer mindestens mittleren Harn- und/oder Stuhlinkontinenz vorgesehen.

Inkontinenzmaterial auf Rezept: Was muss das Inkontinenz-Rezept beinhalten?

Das Inkontinenz-Rezept, das der Arzt ausstellt, muss zwingend bestimmte Informationen enthalten. Fehlen diese Infos, kann es sein, dass die Krankenkasse das Rezept nicht annimmt. Folgende Angaben müssen auf dem Rezept vom Arzt zu finden sein:

  • Diagnose: Welche Form und Ausprägung der Inkontinenz wurde diagnostiziert?

  • Verordnungsgrund/Fallgruppe: Aus welchem Grund ist die Versorgung mit Inkontinenzmaterial auf Rezept notwendig?

  • Art der Inkontinenzartikel: Welche Inkontinenzhilfen, z.B. Windeln, Vorlagen oder Inkontinenzeinlagen, werden benötigt?

  • Monatsbedarf: Wie viel Stück jedes Inkontinenzprodukts werden monatlich benötigt?

  • Dauer der Verordnung: Bis wann ist die ärztliche Verordnung gültig?

Normalerweise weiß der Arzt, wie ein Inkontinenz-Rezept auszufüllen ist. Trotzdem kann es nicht schaden, wenn Patient und Angehörige auch Bescheid wissen und sicherstellen können, dass das Rezept keine Lücken aufweist. Schließlich ist es äußerst ärgerlich, wenn die Krankenkasse die Verordnung aufgrund mangelnder Infos auf dem Rezept ablehnt.

Ablauf: Hilfsmittel bei Inkontinenz auf Rezept besorgen

Sie benötigen noch ein Rezept, damit die Krankenkasse Leistungen zu den Kosten Ihrer Inkontinenzprodukte beisteuert? Diese Schritte führen Sie zum Ziel:

Inkontinenz-Diagnostik

Als erstes steht die Diagnostik an. Vereinbaren Sie einen Termin beim Arzt Ihres Vertrauens und sprechen Sie mit Ihm über Ihre Inkontinenz. Je nach Gegebenheiten im Einzelfall können – neben der Anamnese – unterschiedliche körperliche Untersuchungen und gegebenenfalls Überweisungen an Fachärzte nötig sein. Im Zuge der Diagnose ermittelt der Arzt schließlich die genaue Inkontinenzform, unter der Sie leiden, sowie den vorliegenden Schweregrad. Sofern eine mindestens mittelgradige Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz festgestellt wird, haben Sie im Allgemeinen Anspruch auf Leistungen der Krankenkasse, die sich auf die Versorgung mit Inkontinenzmaterial beziehen.

Rezept beim Arzt ausstellen lassen

Der Arzt, der Ihre Inkontinenz diagnostiziert hat, wird Ihnen das benötigte Inkontinenz-Rezept ausstellen, mit welchem Sie die Erstattung von Kosten für die Inkontinenzversorgung beantragen können.

Vertragspartner der Krankenkasse prüfen

Patienten und Angehörigen sollte bewusst sein, dass die Krankenkassen mit Vertragspartnern für die Beschaffung von Pflege- und Inkontinenzhilfsmitteln zusammenarbeiten. Oftmals trägt die Krankenkasse nur dann zur Deckung der Kosten bei, wenn die Inkontinenzmaterialien bei einem Vertragspartner bezogen werden. Deshalb sollten Sie sich unbedingt vorab mit Ihrer Krankenversicherung in Verbindung setzen und erfragen, welche Leistungsträger infrage kommen.

Inkontinenzmaterial auf Rezept bestellen

Anschließend können Sie Ihr Rezept für Inkontinenzeinlagen, Vorlagen, Windeln und Co. bei einer Apotheke, einem Sanitätshaus oder einem entsprechenden Online-Shop einlösen. Je nach Krankenkasse und Leistungsträger kann sich die Bezahlung unterschiedlich gestalten. Es ist gut möglich, dass Sie lediglich die übliche Zuzahlung, auf die wir im weiteren Verlauf des Beitrags einen genauen Blick werfen, zahlen müssen und der Rest direkt zwischen Krankenkasse und Leistungsträger abgerechnet wird. Es kann aber auch sein, dass Sie in Vorkasse gehen und zunächst den vollen Betrag bezahlen müssen, den Sie nach Vorlegen des Belegs von der Krankenkasse anteilig erstattet bekommen.

Wissenswert: Sie haben stets die Möglichkeit, verschiedene Inkontinenzprodukte in Form von Probeartikeln auszuprobieren. So können Sie in Ruhe herausfinden, welche Inkontinenzhilfen Ihnen zusagen, bevor Sie diese mit Rezept bestellen. Ergänzend können Sie Beratungen – teils inklusive Hausbesuchen – in Anspruch nehmen.

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Inkontinenzprodukte erhalten

In der Apotheke können Sie gängige Inkontinenzprodukte, zu denen zum Beispiel Windeln für Erwachsene und Inkontinenzeinlagen gehören, oftmals sofort mitnehmen. Sofern Sie sich für die Bestellung bei einem Online-Anbieter entschieden haben, wird das Inkontinenzmaterial in aller Regel zügig und diskret verpackt zu Ihnen nach Hause geliefert.

Zuzahlung und Zuzahlungsbefreiung: Eigenanteil trotz Rezept?

Ein Inkontinenz-Rezept zu haben, bedeutet nicht, dass die Krankenkasse sämtliche Kosten für Inkontinenzmaterial übernimmt. Schließlich gibt es für Verbrauchshilfsmittel, zu denen Inkontinenzprodukte zählen, die gesetzliche Zuzahlung. Dieser zufolge müssen Patienten 10 % der Kosten selbst bezahlen, allerdings nur bis zu einer Höhe von maximal 10 Euro pro Monat. Diese gesetzliche Verordnung betrifft Versicherte ab dem 18. Lebensjahr.

Minderjährige sind in Deutschland von der gesetzlichen Zuzahlung zu Verbrauchshilfsmitteln befreit. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Zuzahlungsbefreiung aber auch für Erwachsene möglich, sodass die gesamten Kosten dann von der Krankenkasse übernommen werden. Hierfür muss eine Überschreitung der persönlichen finanziellen Belastungsgrenze nachgewiesen werden. Der Nachweis erfolgt über eine Berechnung, die sämtliche Zuzahlungen berücksichtigt. Liegen diese über 2 % des Bruttoeinkommens des Patienten oder der pflegenden Angehörigen, kann ein Antrag auf Zuzahlungsbefreiung bei der Krankenkasse gestellt werden.

Wissenswert: Chronisch kranke Personen sowie Patienten ab Pflegegrad 3 können die Befreiung von der gesetzlichen Zuzahlung bereits beantragen, wenn die Höhe der Kosten über einem Prozent der Bruttoeinnahmen liegt.

Wirtschaftliche Aufzahlung: Was meint die Krankenkasse damit?

Die gesetzliche Zuzahlung wird oft mit der wirtschaftlichen Aufzahlung verwechselt. Die wirtschaftliche Aufzahlung ist jedoch etwas völlig anderes. Sie wird gefordert, wenn der Patient oder seine Angehörigen auf Rezept Inkontinenzmaterial bestellen, das über das medizinisch Notwendige hinausgeht. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Material in größeren Mengen oder in höherer Qualität als die ärztliche Verordnung und die Regelungen der Krankenkassen vorsehen bestellt wird. Sprich: Für teurere Inkontinenzartikel müssen Sie gegebenenfalls mehr bezahlen. Das gilt auch dann, wenn Sie ein Inkontinenz-Rezept haben.

Falls Sie sich also mit Windeln, Inkontinenzeinlagen und anderem Inkontinenzmaterial ausstatten möchten, das über den Standard der Krankenkasse hinausgeht, müssen Sie mit der Aufzahlung rechnen. Trotzdem kann sich die Entscheidung für höherwertige Produkte lohnen, und zwar immer dann, wenn diese Ihnen mehr Komfort oder Ihren Angehörigen eine Erleichterung in der alltäglichen Pflege bieten.

Fragen & Antworten zum Inkontinenz Krankenkasse

Abschließend möchten wir kurz und knapp Antworten auf die Fragen, die am häufigsten zu Inkontinenz Krankenkasse gestellt werden, geben:

Welcher Arzt das Rezept für Inkontinenzmaterial ausstellt, ist von zu vernachlässigender Bedeutung. So kann beispielsweise jeder Hausarzt ein Rezept zur Versorgung mit Inkontinenzprodukten erstellen. Daneben können Sie das Rezept für medizinisch notwendige Inkontinenzartikel zum Beispiel vom Urologen, Gynäkologen oder Proktologen erhalten. Wichtiger als die Fachrichtung des Arztes ist die Vollständigkeit des Rezeptes für die Erstattung von Kosten für Inkontinenzmaterial.

Ist absehbar, dass der Betroffene auf lange Sicht mit Inkontinenzartikeln ausgestattet werden muss, kann der Arzt ein sogenanntes Dauerrezept ausstellen. Ein solches Dauerrezept kann die Kostenübernahme durch die Krankenkasse für maximal ein Jahr sichern.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für medizinisch notwendige Inkontinenzmaterialien. Welche Produkte dazu gehören, ist dem Hilfsmittelverzeichnis zu entnehmen. Die Erstattung der Kosten durch die Krankenkasse ist dabei ausschließlich mit einem Inkontinenz-Rezept vom Arzt möglich. Jeder Versicherte ab 18 muss – sofern keine Befreiung vorliegt – 10 % der Pauschale und maximal 10 Euro pro Monat zuzahlen.

Nein. Insbesondere privat Versicherte sollten sich vorab darüber informieren, wie ihre Krankenkasse die Kostenübernahme für Inkontinenzmaterial regelt. Hier gibt es je nach Tarif Abweichungen, über die Patienten in jedem Fall Bescheid wissen sollten.

Vorrangig müssen die Produkte zum Patienten und dessen Inkontinenz passen. Da das Thema Inkontinenzmaterial eine äußerst individuelle Angelegenheit ist, gibt es die Möglichkeit, Pants, Windeln und andere Inkontinenzprodukte vorab ausgiebig zu testen. Von dieser Option sollten Betroffene und ihre Angehörigen unbedingt Gebrauch machen, um das ideal passende Produkt ausfindig zu machen. Zusätzlich ist es ratsam, sich zuvor mit dem behandelnden Arzt zu besprechen und genau zu überlegen, welche Eigenschaften ein Inkontinenzhilfsmittel angesichts von Schweregrad und Ausprägung der Inkontinenz mitbringen sollte. Zu berücksichtigende Aspekte sind hierbei mitunter die Saugfähigkeit, die Art der Anwendung und die Frage danach, ob der Patient das Produkt selbstständig anwenden kann.

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